Wir sind

Der REGENBOGEN von Elke Prokopp

© Initiative REGENBOGEN „Glücklose Schwangerschaft“ e.V.

Verbindung zwischen Himmel und Erde, Hoffnung und Trauer

Schon manch eine/r hat unsere Elternmappe oder unser Namenskärtchen in den Händen gehalten. Auf allen ist zentral ein wunderschönes Regenbogenbild zu sehen. Speziell für unsere Namenskärtchen und mit viel Liebe zum Detail hat die Künstlerin Elke Prokopp im Jahr 2003 dieses Bild gestaltet. 

Ein leuchtend bunter Regenbogen, dessen Farben wild durcheinander gehen, vereinzelt mit dunklen Stellen durchzogen. So wie uns die Gedanken und Gefühle in Zeiten der Trauer nicht zur Ruhe kommen lassen, uns manchmal chaotisch, fast unkontrolliert ergreifen und bewegen. So wie die Freude auf das neue Leben und die Trauer um unser Kind ineinander greifen und miteinander verschmelzen.
Doch wer genau hinschaut, erkennt auf dem Bild noch viel mehr: Ganz oben im blauen bis dunkelblauen Teil des Regenbogens ist eine Hand zu erkennen. In dieser Hand liegt ein kleines Kind, getragen und beschützt. Das Kind selbst ist gelb wie das Licht und grün wie die Hoffnung. Wie all die Hoffnungen und Träume, die mit diesem kleinen werdenden Leben verbunden waren. Und doch ist es bereits vorausgegangen, ins Licht der Ewigkeit. Es fügt sich geradezu ein in den dunkelblauen Nachthimmel, aus dem helle Sterne leuchten. 

Wir ergänzen die Worte Saint-Exupérys dazu auf unseren Namenskärtchen:

Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es Dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.

(Antoine des Saint-Exupéry)

© Initiative REGENBOGEN „Glücklose Schwangerschaft“ e.V.

In der Arbeitsskizze von Elke Prokopp (Bild oben) gibt es noch etwas zu entdecken: Im blauen Teil des Regenbogens, auf der rechten Seite, ist eine Frau zu erkennen. Es ist die Mutter des Kindes, die voller Sehnsucht nach ihrem Kind schaut. Sie strebt nach oben und doch streckt sie die Arme nicht aus, denn sie weiß ihr Kind sicher und geborgen in der liebenden und schützenden Hand. Die Mutter selbst ist rot durchzogen, symbolisch für den seelischen und körperlichen Schmerz über den Verlust ihres Kindes. Ein kleiner gelber Strich oder Faden durchzieht ihren Oberkörper, wie ein Blitz, der ihr Herz durchfährt und brennt. Wie die Wärme und Liebe, die in ihr brennen für ihr geliebtes Sternenkind.

Aber trauert nur die Mutter um dieses kleine, kostbare Sternenkind? Und es ist zwar ein gutes Bild, dass Eltern in dem Durcheinander der widerstreitenden Gefühle zu schwimmen, ja vielleicht fast zu ertrinken scheinen. Doch die ruhig nach oben strebende Frau schien dem ein bisschen zu widersprechen oder vielleicht gar andere Assoziationen hervorzurufen. Aufgrund der unterschiedlichen Proportionen stach die relativ große Frau im Vergleich zu dem kleinen Kind stark ins Auge. Der Fokus sollte jedoch auf dem Sternenkind liegen, nach dem sich die Eltern und vielleicht auch die Großeltern, Geschwisterkinder u.a. sehnen. Das Bild sollte möglichst viele ansprechen und Raum für eigene Interpretationen lassen. So hat das Team der Initiative Regenbogen 2003 in Absprache mit Elke Prokopp auf die Darstellung der Frau im Bild verzichtet. 

Bis heute findet sich dieses Regenbogenbild im visuellen Mittelpunkt der Initiative REGENBOGEN durchgängig wieder. Es ist zentraler Blickfang und „Aushängeschild“ aller Print- und Onlinemedien. Mal leuchtend farbig, mal dezent halbtransparent im Hintergrund – der Regenbogen unterstreicht in jeder Form die Namensgebung des Vereins. Mehr braucht es nicht, um den Betrachtenden ein einladendes und geborgenes Gefühl zu vermitteln. Ein wunderbarer Effekt ist das, für alle von unserer Thematik Betroffenen, die er in seiner besonderen Wirkung anspricht, begleitet und dadurch auf vielfältige Weise gut tut.  

Ein großes DANKESCHÖN an Elke Prokopp für diesen wunderschönen Begleiter, der Hoffnung und Trauer, Leben und Tod, Himmel und Erde symbolisch miteinander verbindet.